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Vertag ber Defterreicpdjen ^ud)!)ftnb(ers(£orrefponbett^

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J/ie ßeuhnungen* unb $upferftichfammlung bc§ £errn tSr^erjog^ 2llbred)t gehört gu beit intereffanteften unb mertl^ Dollften Qnftituten ber Oieftben^ unb mar fd)on 31t Anfang nufere^ $af)rf)unbcrt3 ^unftfreunben 3ngänglidi. 5X6er erft nad) bent am 10» gcbruar 1822 erfolgten Ableben feinet ($5tiinber3, be£ §er3og§ Gilbert Don Sad)fem£efchett, mürbe e3 über 21n* orbnung be§ §)errn Sr3her3og§ Sari, meinem bte Srbfcpaft 3ufiel, beut allgemeinen iöefuche 3ugänglid). £)urd) einen un* unterbrochenen £)ienft an biefem Qnftitute blieben äugerft mertlj5 Dolle £rabitionen erhalten, beren fid) manche berartige 'Sammlungen beS $n* unb 2Iu£lanbe3 §u ihrem großen Schaben nid)t 31t erfreuen höben, unb faft fein bebeutenberer Shinftfreunb, gorfcher unb belehrter oerfäumte e£, feinen fütteren ober längeren 33efud) auf ber Albertina ab3uftalten, fomie benn aud) unter ben iBefudjem Diele fürftliche ^erfönlichleiten be3eid)nct merben formten unb eine ungenannte Qal)l he“ntf4)er unb frember Zünftler ben. eingel)enbften Stubien nad) ben alten Sfteiftern oblagen. £)ie im Dritten Stocfroerfe be3 fogenam ten 21uguftiner* flofterS belegenen Zäunte ber Albertina, bie mit bem e^her* 3oglid) 2llbred)t’fd)en ‘ßalafte baulich Derbunbett fittb, mürben im Qa^re 1873 auf fpwieÜen Befehl be§ gegenmärtigen h°hen iöefitjerö umgemanbelt Sin 94 Schritte langer Saal ift an feiner linfen 8äng3roanb mit 44 Schränfen befefct, meldje 749 pradjtüolle Qudjtenbänbe in ®roj^Qmperialformat ent- halten, in metdje bie ^upferftidje nad) bem 23artfd)*St)[teme ein* geliebt finb. £)ie Zeichnungen, gegen 17.000 an ber ^3at)t, finben in 234 feljr hübfdjen Sargcartons*, bie mit ftarfem $albleber über3ogen finb, ihre £>interlage, meld)e mieber ihrerseits in Sdjränfen an 17 genfterpfeilern 2lufbemaf)rung finben. £)ie SUiitte

be£ @aale§ nehmen ber Sänge nad) 13 0d)aupulte mit au§* gelegten geidjnungen ein. 2ln ber oberen unb unteren ©ttrnfeite be3 £ocale£ fiept man bie SQlarmorbüften be<3 §)ergog3 Sllbert unb bie be§ SrgpergogS Sari. Sluf ben oben genannten 2Barcb* fdjranfen finb toertpoolle moberne ©tid)elbtätter §ur 2lnficpt auf gefteüt, auf ber entgegengefepten taftenreipe jebeep ®t)p8* büften oon Zünftlern unb ©eleprten. £)ie perrlicpen $ucptenbänbe, öon benen fepon oben gefproepen tourbe, foften je 40 ft. ö. 2£., unb ba§ ben eigentlichen 33anb bitbenbe Rapier (eigene fabricirt) per 23ogen circa einen (Bulben, Worauf erft bie Tupfer gefleht finb. gär bie gang alten $upferfticp=3ncuttabeln wirb aber noep tpeurere£ Material oerwenbet. £)ie STfjatfacfje ift and) befonber£ §u betonen, bafj ftarfe Seberbänbe unb klappert wegen iprer £)auerbarfeit, trofe ber großen $oft* fpieligfeit, allem anberen Materiale oorgugiepen finb, woburep auep ba§ SXeußere ber 2lufftetlung auf ber Albertina ben oornepmen fürftlicpen Sparafter erpäft. £)ie ältere 2lrt ber ^upferfticpaufftellung beftanb barin, bajj man bie lofen Blätter ungebunben in Wappen aufbewaprte, bie, in ecpte3 (Saffian* leber gebunben, noep eine pracptoolle ©olbpreffung aufwiefen. 3 um Scpu^e ber 3e^nuit9en Öe9en Abreibung fomtnen bie allbefannten ^affepartouS in tooenbung, eine (Gepflogenheit, bie fepon feit circa 15 $aprcn beftept. SS Jollen naep unb naep alle ^eiepnungen berartig gefepüt^t werben. £)ie peroorragenbfte #Me fpielen opne Qweifel bie italienifcpen Scputen, welcpe naep älterem Spfteme in oier Slbtpeilungen: bie römifdpe, bie bolognefifcpe, lombarbifepe unb oenetianifepe ©cpule georbnet finb unb einftweilen auep aus abminiftratioen (Griinben fo Oer* bleiben rnüffen. 9?acp ben italienifcpen Scpulen folgt bie beutfepe, aber blo£ in einer einzigen ^Ibtpeilung, jeboep djronologifcp georbnet. S3 folgt nun bie nieberlänbifcpe, fobann bie frangöfifepe, ebenfalls opne irgenb welcpcr SSlieberung, pieranf bie englifdje unb fcpließlicp eine fogenannte bioerfe Scpule, welcpe bemnaep fpanifcp=portugiefifcpe, fcpwebifcp*bänt]'cpe unb polnijcpe :c. Zünftler* arbeiten in fiep begreift. Sine gewijfe 2Bicptigfcit ift ben^ftad)* b Übungen ber Zeichnungen ber Albertina opne ^Weifet bet* gutneffen. Slbgefepen oon mepreren fepon im 16. Qaprpunbert unb fpäter naep geiepnungen gefertigten ^upferftiepen xc. finb jene oon 5lbam 23artfd) meift im oorigen $aprpunbert in Sticp angefertigten bie wieptigften; ipnen folgen bie litpograppifepen ^acpbilbungcn oon $hn§felb*görfter (1826 unb weiter); hierauf

eine große Angaht oon Photographien Aufnahmen, unter bencn jene oon Braun in £)ornach (im ©Ifaß) bte bebeutenbften finb. Bei Betrachtung ber eigentlichen Stupferftichfammlung ift gu ermähnen, baß fte innerhalb beS betreffcrtben nationalen Rahmens in brei ©ectionen abgetßeilt ift. £>ie erfte ©ection umfaßt baS ©tedjermerf; bie gweite baS fogcnannte Sftalermerf (b. !)• bie sD?alercompofitionen), unb bie britte geigt als ihren Inhalt bie Sftabirungen (Tupfer?, ft'mb unb ©ifenäfcungen :c.). ©ine quasi oierte ©ection bilben bie alten ittuftrirten £)rucfmerfe, wie beijptels* Weife bie Armenbibel; ber §eilSfpiegel (Speculum humanae salvationis) ; bie gehn Bot (Gebote'); ber ©ntdjrift (Antichrift); bie (Sefdfdfe b. hl. SreufceS; ©oangeliftarien; gorarien; aftronomifcbe, geographifche, botanifche, mebicinifche Böerfe ; falli* graphifdje :c. ©adjen; gagbbüdjer unb Bari a, bie alle nur in wenigen ©^emplaren e^iftiren; eine feparate ^ßorträtfammtung oon 9000 Blatt nach ©tänben chronologifch georbnet. ÜZoct» fommt h«r gu ermähnen, baß ein fkdpoeiS über nahegu 20.000 Porträts, bie fiep in ben im Allgemeinen nach Ab am o. Bartfeh geoibneten ^upferftedjermerfen oorftnben (als feparater Katalog), aufliegt, waS bie praftifdie üftü^lidfeit ber ©ammlung erheblich fteigert. ©in großer Zfytil ber äupferftidje befinbet fich noch in ber oom (Grafen £)uraggo eingerichteten Auffteüung, meldje aber nach unb nad) in eine fchon gu £reioiertel burchgefüfjrte 9?eu» auffteüung, wie fpäter noch ermähnt werben mirb, umgumanbeln ift.

£)er (Srünber ber Albertina ift ber am 11. Februar 1728 geborene §ergog Albert oon ©achfem£efd)en, ber fpäter im fiebern jährigen Kriege mit AuSgeid)nung biente unb fobann am B3iener £)ofe als ein Sftann oon feinftgebilbetem (Seifte unb bheoalereSfem ©harafter bie (Sunft ber Kaiserin 2Q7arta ST^erefta berart gewann, baß er am 8. April 1766 bie^anb ber ©rghergogin ©hriftine erhielt, bie ihm unter ihrer enormen Sttitgift auch baS |)ergogthum £efd;en gubradjte, melden tarnen ber §ergog an ben feines BaterlanbeS anfügte unb folchergeftalt ber STitet oon ©ad)fen^efd)en entftanb. 97ad) etlichen fahren ©tatthalterfchaft in Ungarn machte baS erlauchte ©hepaar im galjre 1776 eine fReife nach Italien, bie hauptsächlich gur ©ntmicfelung beS $unftfinneS beS |)ergogS unb feiner grau beigetragen gu haben fehlen, benn bie Begeiferung erreichte gu 9^om unb hauptfächlich mährenb eines Aufenthaltes bei ber löniglich neapolitanifchen §errfd)erfamilte gu Bortici :c. ihren §öl)epunft, gumat bie Betanntfchaft beS englifchen ©ejanbten ^amilton aud) gu Dielen Ausflügen nach

sßäftum, 23ajä u. f. m. Sßeranlaffung gab. Später fapen bte |>errfcpaften gu ©urin bte befannte ©emälbefammlung flan* brifcper Nleifter, ein ehemaliges Grigentpum beS ^ringen GrugeniuS. Slber erft gu 23enebig finben mir bie erften Slngetcpen gur ©rünbitrig ber pergoglicpen ^upferftiepfammlung. ©er §crgog lernte bort ben f. 1 ©efanbteu ©rgfe.n gafob ©uraggo bei ber benetianifepen Nepublif fennen, bem er Auftrag gur Anlage einer Sammlung italienifcper llupferfticpe gab, in golge beffen fepon in gmei gapren eine mertpbolle Sammlung gufammen* geftellt mar. Sftittlermeile ftarb ber f. f. (Statthalter ber lieber* ianbe, ber §ergog (£arl o. Lothringen, als beffen Nachfolger ber £)ergog 2llbert unb feine grau ernannt mürben. Dort meilten SÖeibe unter mcchfelnben Scpidfalen unb Stürmen, bie burch bie Reformen gofef II. perbortraten, bis bie frangöfifepe Nebolittion gu einem 2$erlaffen Belgiens gmang. ©er |)ergog hatte aber rnittlermeile im lepteren Lanbe eine großartige .geicpnungenfammlung etmorben, fomie er auch föäprenb einer Neife in granfreid) beftrebt mar, feine Scpä^e gu ermeitern. Sluf ber nichts meniger als angenehmen §eimreife burep ©eutfep* lanb aboptirte baS erlauchte $aar feinen bamalS neungepn* fahrigen Neffen (Srgh.ergog ^arl gu granffurt a. NI. unb feprte, geiftig mtFpppfifd) abgefpannt, nach 2Öi*n gurüd. gm gapre 1794 übernahm ber §ergog nochmals ben gelbmarjcpallpoften, füprte ihn aber nur ein gapr unb gog fiep bteibenb ins ^3ribat* leben gurüd. 511S ipm im gapre 1789 ber ©ob feine ©emaplin entriß, befd)äftigte er fiep nun gang auSfcplteßlicp in feiner felbftgefcpaffenen ^unftmelt oom friipen NIorgen bis gum 2lbenb. ©ie Summen, melcpe ber §ergog für feine Ihtnftfacpen aufmenbete, belaufen fiep laut eines in ben mieten borfinblicpen SBergeicpniffeS non ben gapren 1783 bis 1822 auf 1,265.992 fl. 9 fr., melcpe Beträge tpeils in SSancogetteln, tpeilS in G£inlöS* fepeinen unb auep in (SonbentionSmünge oerauSgabt mürben, ©ie Sammlung mar aber nur tnepr ein ©peil non bem, maS ber £)ergog fepon befeffen patte. ©aS Scpiff, melcpeS feine belgifcpen Scpäpe naep ©eutfcplanb bringen follte, fdjeiterte an ber pollän* bijepen Stifte, ©ie ^Bürger Belgiens beftrebten fid) gmar, biefen SBerlufi mieber gu erfepen, aber biele Unica maren boep unmieber* bringlicp berloren. ©er £)ergog ließ feiner ©atttn baS berüpmte ©rabmal burep Gtanoba bei St. Sluguftin in 2Bien erriepten; fiep felbft errieptete er aber mit ber ©riinbung feiner $unft- fammlung ein niept minber mertpoolleS ©enfrnal bei ber Nad)*

mett. $D7an mag nur ftaunen, bag ba£ Weben biefeS aucp für 2£ien oerbienten gürften faft gar fein depo bet ben geitgenoffen fanb; bie bamafS in 28ien erfcpeinenben Journale neunten gar feine 9?oti§ oon feinem |)infcpeiben, er mar eben ber Seit fremb gemorben. Sßacp biefem gefcpicptlicpen Ueberbüd empfteplt e<§ fiep, nun bie eigentliche $unftblätter* unb geiepnungenfammtung etmaS genauer in£ klugen §u faffen.

£)ie Albertina befipt, mie fepon bemerft, gegen 17.000 nungen unb ftept mit biefer 3apl atterbing£ bem Öouore in ^3ari3 mit mepr at3 35.000 ©tüden, ben Ufficien in Florenz mit 22.000 @tücfen, and) ber großen engfifepen fftationatfammtung naep; allein ma§ ipr anQuantität mangelt, erfept fie reicplicp an Qualität* SDie Albertina oermaprt Arbeiten ber erften Zünftler £>eutfcp= fanbS, QtalienS, granfreieps je., mie benn beifpiel^meife bie Ziffern oon 160 eepten .Qeicpnungen oon ^)ürer allein fepon geeignet märe, ©taunen §u erregen. £)iefelben bitbeten ben $ern ber berüpmten ©ürerfammlung be3 ®aifer SRubolf II. Qpre ©efepiepte lägt fiep Verfolgen bi$ pinattf in ben 23efip ipteS UrpeberS, benn fie gepörten bem Sitlib. Qtnpof b. fetteren 1519 bi£ 1580, bem dnfel ‘ßirfpeimer^, unb befanben fiep in ben §änben be£ drfteren bttrep drmerb non ben greunben, ©cpülern unb ben drben $)itrer’$ unb niept burep drbfepaft oom öeljteren, mie gemöpnticp angenommen mürbe. d$ genügt, ba£ nad) bem £obe 2Ö. prfpeimer’3 fepr genau abgefaßte Qnoentar gu fefen, um fiep gu überzeugen, baß biefe geiepnungen niept in feinem 97ad)laffe figurirten. 37acp bem £obe 28. Qm* pof b. Weiteren traten beffen 28itme unb feine ©öpne mit bem $aifer Sftubolf II. in Unterpanbfung, ber ipnen für biefe .geicpnungert bie tperrfepaft ^ßetfepau in SBöpmen anbieten ließ. 2lber üiet fpäter er ft fepen mir ben $aifer im mirftiepen SBefipe biefer gßiepnungen, ber aucp nun einen goliobanb mit mepr als 200 ©tüden aus bem 23efipe be£ darbinalS ©ranoefla, morunter aber itberbieS ©tüde oon anberen Zünftlern oorfinblicp maren, ermorben patte. £>iefe ©aepen maren forgfälttgft zn ‘präg in ber bortigen fo* genannten Äunftfammer aufbemaprt, mo fie attep Jlaifer ger* binanb III. bem SD^aler ©anbrart perföntiep befieptigen ließ. Qm Qapre 1783 mar bie ©ammtung nod) 371 Hummern ftarf, unb in 23änben gebunben mürbe fie auf bie (Wiener) f. f. §ofbibliotpcf übertragen, mofelbft fie oerblieb, bis fie mit £)ecret be£ ^aiferS granz II. oom 8. Qttli 1796 auf dr* fuepen beS §erzog3 Wert oon ©acpfen*£ejcpen bem ßepteren

überlaffen mürbe, jebocp nur in ber heute nod) in ber Itbertina befinblid)en verringerten 5lngat)(. ln ber0pi£e btefer Zeichnungen fleht baS fo naiüe unb tieblidje ©etbfiporträt ©ürer’S im Itter non 13 fahren mit ber non ihm fetbft fpäter pingugefügten gnfcprift: „©g pah jcp ams eine fpigett nach mir fetbs funterfet jrn 1484 jar bo idj nod) ein H'inb maS. Kbrecpt ©ürer."

(§8 folgen fpäter Arbeiten nach &en berühmten SNantegna* fchen ^upferfticpen, belannt unter bem tarnen „©er $ampf ber SNeergötter" ; ferner non 1500 bie @tubien als Nürnberger grauen belannt, bann bie liebliche SNabonna non ben öerfcpiebenften ©pieren umgeben, gcrner ber im gapre 1502 auSgefüprte unb nie! copirte §afe, eine pracptüotte 23taurade unb bagu gehörige gtügel. ©ie fogenannte „grüne Rafften" (fo benannt, meit auf grünem Rapier ausgeführt). (Sine @tubie gu ber im I. I. 23et* oebere befinbtidjen „harter ber 3ehntaufenö"- Ipoftetftubien gu ber berühmten, jebocp im gapre 1674 nerbrannten „2Raria* pimmelfaprt" u. f. tn. $on 23ttbniffen ift befonberS gu nennen jenes beS $aiferS -INajcimitian, baS oben reepts bie intereffanten Zeiten aus ©ürer’S geber trägt: ,,©aS ift $aifer SNa^imitian, ben hab id) llbrecpt ©ürer poep oben auf ber 'ißfatg in fein Itein ©tubti cunterfett ba man galt 1518 am SNontag nach gopanniS Raufer." gerner baS Porträt beS tangterS $arnbüpter, baS beS ßarbinatS llbredjt non 23ranbenburg, beS NfoterS 2£optgemutp, feinet SeprerS, ferner Infichten non Intmerpen unb anberen ©täbten. ©er ©riumppmagen in pompöfer tanirter Z^djnung unb bie bagugepörigen ©roppäenträger gu ^Pferbe. ©ie auf einer gebergeiepnung ber Itbertina norlommenbe fpätefte gapreSgapl non 1524 geigt uns ben Zünftler in feiner testen ^ßeriobe, in ber er fiep faft nur mehr mit tpeoretifepen Arbeiten befaßte unb tnenig Zeichnungen mepr fcpuf, bafür aber brüdt er ihnen ben (Stempel beS (üsrpabenen unb 2Bürbigcn auf. luS bem 33efi|e ©ürer’S ftammt auch bie ftaunenerregenbe Notpfteingeicpnung Naffael’S, metepe atS ©tubie gur ©aracenenfchladpt bei Oftia gu betrachten ift unb ©ürer’S eigenpänbige 23emerfung trägt: „Nappaei bi Urbin ber fo poch beim $abft geaept ift g’roeft, ber pat bieS nadele SBitb gemacht unb pat fie ben Itbrecpt ©ürer ge’n Nürnberg gefepidt ipm feine tpanb gu meifen." ©iefe um fterblicpe §anb, melcpe Naffaet bem ©ürer mieS, fann man nun bequem bemunbern, benn bie Zeichnungen beS großen Urbinaten bitben mit jenen beS großen Nürnberger^ bie mäcptigfte Im giepung ber Itbertina. Seiber lönnen fiep Naffael’S Zeicpnungen

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nid)t mit jenen £)ürev’£ meffen, meber an guter Gattung, nocf) an unanfechtbarer ©cßtßeit, aud) nid)t ber .gaßl nad), fte finb eben, mie faft alle anberen alten Zeichnungen, betn aß* gemeinen 8ofe unterworfen, non meinem bie £)ürer*,3eid)nungen eine fo glänjenbe 21u3naßme bilben. £)ie Zeichnungen ^

15. $afyrf)unbert§ mürben eben wenig beamtet, wenn man fie nicht gerabe gar mit 33orfa^ dernichtete, wie e3 don SOlichel* Slngelo berietet wirb. 23alb aber nach bem £obe SftaffaePS bemerft man bocß ba3 SSemüßen, feine foftbare Sßerlaffenfcßaft dor ber Qerftörung §u bemalen, unb um bie DJlitte be£

16. gaßrßunbertS fangen 3e^nungen an, einen lebhaften

£)anbel£artifel gu bilben. 23on (Sarracci unb don feinem flan* brifc^en Schüler £)enß3 Saldaert wirb fogar fcßon don gäl* fcßungen SRaffael’jdjer berichtet, unb biefe§ Qtiü)*

; nungenfälfdjen florirt feit biefen entlegenen feiten bi<8 auf ßeute. tiefer gweibeutigen gnbuftrie ift e3 gugufcßretben, baß e<3 Sammlungen gibt, wofelbft bie berüßmteften 2)£eifternamen glängen tßatfäcßlich aber feine 2Berfe don ißnen, unb bie Albertina fo wenig wie ißre Sftidalinnen ift don Mefer Ungu* fömmlicßfeit dollfommen frei. 97acß biefem wirb e8 9?iemanb wunber nehmen, baß fid) bie 144 gelungen ^er 5X(5erttna auf circa 50 autßentifcße Stüde rebuciren, melcße Za*tf nod) immer auf biefen Sd)a£ ftolg macßen barf, gu welcßem nur ber Sonore in ‘ißariS, ba3 -Iftufeum 23icat* gu Öille, bie Ufficien gu gloreng, fomie bie ©ollectionen gu O^forb unb $3inbfor* ©aftle als Dlidalen angefeßen werben fönnen. Sie gehören ber bebeutenbften Grpocße beS DJleifter^ an unb neßmen nachweisbar ißren 2Öeg burch diele ber bebeutenbften ©abinete unb Samm* lungen. 21uS ber erften $eriobe Dlaffael’ö finb brei Öanbfcfeaften ba, leicht mit ber geber ge^eidjnet unb feßr feiten in ißrer 21rt. Ungefaßt* don 1504 eine sJJfabonna in |)albfigur einen (Granat* apfel ßaltenb. $on 1505 Stubien für bie ßftabonna im Grünen im f. f. 33eldebere. S3on 1506 bie (Gruppe don grauen unb $inbern für bie heilige gamilie beS £)aufeS Saniciani, ßeute in ber ßftündjener ‘jßinafotef. 1507 derfcßiebene geberffiggen don Sftabonnen, unter anberen eine Spielart ber üßhbonna Solonna, beute in Berlin. Sfiggen für bie (Grablegung im ^ßalaggo 23orgßefe unb bie GßaritaS für ben Sotfel beS gewiffen ^RetabelS :c. 1508 baS untere linfe 23rucßftüd ber £)isputa. (Gntwürfe für giguren aus ber lederen großen (£ompofition. ©egen 1509 föftlicße Entwürfe für bte Sftabonna 23ribgewater

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gu Öonbon. 1510 Stubien für ba£ Urzeit Salomon’3 unb ben bewunberngmertheu ©ntmurf gum tinbermorb (geflogen oon 9ftarc*2Intonio Sftaimonbi). Zwei fi^enbe Stufen k. auö bem 23efi£e tarl I. oon ©nglanb ftammenb. 1511 bie gwei betenben grauen au0 bem 23urgbranb mit bem güngling, meid) er fid) Don ber Stauer herabläftt, unb jener ©kuppe, welche aud) a!3 5Ienea3 unb 2lnd)i[e§ begeidjnet wirb. 2Ule3 mit Ofothftein gegeichnet. Sie geigen un$ ütaffaet in feiner gangen traft. 1515 ein in ben lüften fepmebenber ©ngel unb gwei SibpIIen aus St. 3ftarta beßa ^ßace. gerner bie «Steinigung beS Zeitigen ©rgmäriprerS StefanuS gu ben ©artong ber 2lraggi. £)ie anberen torpphäen ber itattenifdjen tan ft finb ficherlid) nicht in ber* felben ($üte unb SJttenge auf ber Albertina vertreten. Nichts* beftomeniger bewahrt biefe Sammlung manche echte Stüde: non giefolc 1 Stiid, ^ifano 2 Stüd, £)omenico ©htrlanbajo 2 Stüd. gerner oon gr. grancia, Don !>D?antegna, Don 23. ^ßeruggi, Don &or. bi ©rebi; etliches Don 2. ba 23inci, bebeutenbere Sachen Don ^erugtno gra 23artf)oIomeo (etwa ein £)u£enb), Don Stnbrea bei Sarto, ^3. 23eronefe, Correggio. £)ie Epigonen ©ttul. Romano, $erin bei 23aga, ^ßarmigianino unb bie Schule Don gontainebleau, fowie Diele 23oIognefen finb genügenb Der* treten, ©ine reich umrahmte SKiniature, bie 2IuSgiej$ung beS heiligen ©kifteS barfteHenb, repräfentirt bie äftailänber Schule unb rührt Don einem fonft unbelannien SD^onganer Scaler her, ber fid) bloS als Antonio ba Sttoboetia (5Qlonga) geidjnet. ^Dicfe^ mahrhaft glängenbe Stüd ift auSgcgeichnet erhalten.

©ine Serie oon adjt topfen aus ber oenetianifchen Sdjule gehört gu ben bebeutenbften biefer Sammlung. £)iefe Stüde trugen früher eine anbere 23egeichnung. £)ie richtige Samens* gebung beS 23onfignorc ba Verona fann aber fchmerlid) mehr angefodpen werben. Unter ben Werfen ber altflanbrifcpen Schule finb gwei männliche 23ruftbilber mit Silberftift befonberS gart unb fein ausgeführt, ©pd’fdje Signatur geigenb. ©ine $?abonna in einer tird)enhalle unb eine meinenbe grau, etwa gu einer ©kablegung gehörenb, beibe Stüde Don SRoger Dan ber äBepben. Stüde Don gan ülftabufe, oon $eri met be 23IeS unb Öitc. Dan ßepben finb hochwichtig. £)ie Albertina geigt nod) eine reiche 2lngahl hollänbifcher unb flämifcher Sfteifter beS 17. galjr* hitnbertS, obwohl barunter eine grope ’lftenge fogenannter tupferflechergeichnungen (Zeichnungen als Vorlagen für ben tupferftich) unb Sllbumblätter, wie mir fie heute neunen mürben,

üorfommen. Rubens unb SRembranbt finb bie Ijerüorragenbften Vertreter btefer ‘’ßeriobe. 2$on erfterem Zünftler finben fid) 152 gröjUentßeilS ecf)te ©tiicfe, barunter große (Sompofütonen tüte aud) ©tubien, g. 23. 51t ben OeciuS *23ilbern ber ^tefigen 8iei$tenfteim©allerie, 51t ben 23ilbern, roelcfte bte 28unber beS ft eiligen QgnatiuS unb £:iüenuS in ber !. !. 23eloeberegatlerie geigen. Oie beiden ©ößne (^öpfdjen) beS SD^eifter^, nacfte SUnber gu (SbriftuS unb (Sngetfiguren. OaS b}3rofUporträt ber frangöfifdjen Königin DJhria oon SftebiciS, ber ^egafuS für ^crfeuS unb Anbromeba beS berliner -äftufeumS. (Sine ©djmefter SRubenS’, englifcfje god)abelige, Sanbfdjaften, Ardjitefturen ic. Qm gadje ber Porträts ragt fftubenS’ oorgüglidjfter ©Ritter Anton oan £)t)d in eminenter $3eife Ijeroor. £)ie Porträts üon ©eoartiuS unb etlichen Ungenannten finb fyerrlid). Unter ben gigurenentroürfen gu gangen ^orträtfiguren geidjtten fid) gtüei englifdje ®efanbte befonberS auS; fie finb mit fcfymarger treibe auf blauem Rapier gegeicßnet. 9iem6ranbt üan bem

SReifter beS gellbunfels, fönnen 100 ©tüde als guüerläffig ecbt gugefdjrieben merben, obgfeicf) bie Albertina in ifyren Qnüentaren 147 ©tüd auftreift. (SS ift bie größte $ftembranbt*©ammlung unb übertrifft bie angeblid) größte ©ammlung beS gerat be 23oS in gollanb, * bie eben nur aus 60 ©tüden befielt. ©el)r üiete biefer (Sntmürfe, im Allgemeinen mit 23ifter laoirt, ßaben meift altteftamentarifdje ©egenftänbe gur Oarftellung, mie g. jene gum 23ud)e OobiaS u. f. m. gerner ßerrlicße 2anbfd)aften, üon benen bie Albertina eine bebeutenbe 3af)l befifet, bie an ©djört* fjeit bie geflogenen nod) übertreffen. £)ie Sftenge üon giguren, meldje er auf ben ©fraßen AmfterbamS gufammenlaS, geigen uns ben Zünftler in feiner gangen enormen 23emeglid)feit ©tubien nadter giguren, Sömett, Elefanten u. f. m. £)aS 23ilbntß beS Grafen (Saftiglione, baS Sftembranbt mit etltdjen feden unb fixeren ©tiidjen nad) bem ßeute im Öouore befinblicfyert Originale beS fftaffael auSfüßrte unb meldjeS mit etlidjen Qetlen in Ijollänbifdjer ©pradje üon fRembranbt’S ganb üerfeßen ift, meldje Qeilen gängüct) gu entgiffern nod) nid)t gelang. Anbere l)ollän* bifcße Zünftler, mie Abrian unb Qfaac üan Oftabe, Abrian unb Siüern oan SBetbe, bie beiben SRutySbaelS, finb mit AuSgeid)* nung gu nennen, gerner Dotter, 23ergt)em, Aßatedoo, ©aftleoen, oan ber SDteulen, oan ©otjen, (Soerbingen, 23afßut)fen

* ®e AoS ift erg fiirgtid) üerflorben.

unb biete 5lnbcre. Oie frangöfifcpe Scpule tocift 30 Stüd bon Bagneau auf, welcpe aber auf ber Albertina alg Oumouftier begeicpnet waren. Cg finb aber unter biefen 8agneau*3eidjnungen aucp etlicpe, welcpe bern Clouet gugefprocpen werben rnüffen, bie fo päufig aucp alg §olbein angefprocpen werben. 53on 97. ^oufftn figuriren 126 mepr ober weniger ecpte Stüde. Cparleg Bebrun, Befueur, äftignarb, $ean Courtoig finb würbig oertreten. Leiter Cafp. Ougpet, Watteau, Bancret, C(. Borrain, Creuge, Qr. 23oucper u. f. w. 33on £$. Callot eine föftticf)e 5lngapl Sfiggen* bucpblätter, barunter aucp merlwürbige Oobtentangcopicn. $on mobernen öfterreid)ifd)en unb beutfcpen ^ünfttern fommt eine große Collection bon Scpü£ unb Qanfcpa, ferner oon güger, |)öger, Oannpaufer, barunter Cntwürfe gu ben meiften feiner Cenrebilber. Jjacob unb Sfriebricp ©auermann, gacob unb 97ub. 211t, fcpöne 5lbam, hobelt, Crpart, $lein, pracptbolle Arbeiten bon Ülaulino, 23arbarini, genbi. ^rac^tbolle (Sachen bon Bober, bon Bamberg, Cnber htrg alle Oeutfcpen bon 51 bi§ Q gut bertreten. 5lug neuerer geit finb gu nennen Cr* Werbungen bon fRatjl, ©enelli, Oobiafcpofgtp, ^üpricp, Cmler, Baufberger, ©ellent) :c. Cine fepr bebeutenbe 51ngapl rocrtpboller Wiener Sacpen aug bcr ehemaligen Sammlung Opeobor bon Karajan, ferner eine Stoppe fogenannter moberner Aquarelle.

Oie ^upferftidjfamtr.lung fpeciell geigt eine gapl bon etwag mehr atg gweipunbertgwangigtaufenb Sticpen (220.000), unb fie würbe mit ber nicht minber pracptbollen tupferfticp* fantmlung ber !. !. £)ofbibliotpef eine (Sammlung bilben, bie alleg anbere derartige auf ber Crbe in Scpatten gu ftellen ber* möcpte. Oie meiften großen Stabte, wie ‘ißarig, Bonbon, Berlin, Sttüncpen *c., befi^en nur je ein ^upferftiepeabinet, nur Oregben ribalifirt mit 2Bien burep gwei berüpmte ^upferfticpfammlungen. 2Bien ift bermöge feiner reichen Sammlungen unb ber Schaffung b cg unter bem tarnen Peintre-graveur weltbelannten Verleg über bie tupferftidje bon 51ba n b. 33artfcp ber claffifcpe Ort ber ®upferfticpfunbe. Oer ungemein fenntnißreiepe unb arbeitg* Iräftige 51bam b. 53artfcp, feineg .geith^ng ftupferfteeper, birigirte bie ^upferfticpfammlung ber f. 1. £)ofbibliotpef, bie burd) Qean Pierre 2Ü7ariette (1730 big 1735) für ben ©ebrauep beg ^ringen Cugen bon Saoopen gufammengeftellt würbe unb, wie allbelannt, in faiferlicpen 33efi£ überging, unb fanb noep 3ßü unb SOtufe, ben §ergog SXlbert b. Sacpfen*Oefcpen bei ber Formation feincg Cabinetg gu beratpen unb gu füpren. Qn jener geit befanbeu fiep bie

Supferftidje beS ^er^ogS Ulbert nod) in iprer nom (Grafen ©ura^o gemachten 5lufftetlung, ber ben 8tanbpunft bei* Sttatercompofitionen als ben maßgebenben ein gehalten. @ie war in ^roei große 5lb? tpeitungen getrennt, in bie italienifdje unb bie ottremontane. £)ie italienifcpe 51btpeilung mar lieber in öier (Schuten ge? fonbert: bte römifd}?ftorentinifd)e, bie botognefifcpe, oenetianifcpe unb lombarbifcpe @cpute. £)ie Ueberafpinen (oltremontanen) bitbeten gufamtnen bie beutfcpe, niebertänbifcpe, fran§öfi)cpe unb engtifdje 8cpule mit einer fogenannten biöerfen @cpule für alte anberen weniger mistigen $unftüötfer. £)iefe (gintljeitung 1 jat man jmar nacp bem £obe beS §er$ogS für bie 8ticpfammlung aufgegeben, bepielt fie aber für bie getcpnungenfammlung bei. £)er ^)erjog oermanbette mitttermeile feine reichen ^unftfcpäpe in ein fjibeicommiß, wetcpeS er feinem (geben, bem (Sr§ßergog $art, bem ©ruber beS $aiferS gran^ I., pinterließ. (gr^peraog Üart menbete, obmopl er feine geiftige ^aupttpätigfeit ben Kriegs* miffcnfdjaften meipte, bocp aucp ben fünften beS griebenS feinen 8cpu % §u. (gr macpte fepr bebeutenbe materielle 2In? ftrengungen, um bie überfommenen 8cpäfee §u erpalten unb §u oermcpren. $pm mar pierbei offenbar um bie §ebung beS geiftigen 9?iüeauS feinet ©aterlanbeS §u tpun, für beffen Un? abpängigleit er aucp fein tapferes 8 cp wert 30g. SDurcp feine Slnorbnung marb bie 8ammlung bem großen ^ubticum §u? gängtid), fomie bie (gintpeitung ber ^upferfticpe ben gortfcpritten ber ^upfeifticpfunbe angepaßt marb. £)ie 2öapl, meicpe er mit ber Hnftetlung beS Malers gran^ ö. Sftecpberger traf, mar eine §ur (grreicpung biefeS gieleS befonberS geeignete. £)er Öe^tere, bislang (gonferoator ber reicpSgräfücp grieS’fcpcn Äunftfammlung unb ein intimer greunb beS 51b am o. ©artfcp, notlfüprte für bie 5tlbertina baS, was Öe^terer für bie f. f. §ofbibtiotpel teiftete. 51tS gegen baS Qapr 1820 baS §auS beS (Grafen grieS (beffen $>alaft auf bem $ofefSptape etwa 100.000 Tupfer- fticpe unb geicpnungen, 300 ®emätbe unb 16.000 ©ücper umfaßte) ins 8cpmanfen gerietp, trat SRecpberger oollenbS in bie £)ienfte beS (grgper^ogs $arl über, ber fcpon geraume gett feinen eigenen §)offtaat patte. föecpberger mußte feinen neuen £)errn §u ocrantaffen, baß eine ausgiebige 8umme für 51n? fcpaffung non ^unftbtättern angemiefen mürbe, beoor nocp ber befinitioe ©anlerott beS gräftidjert Kaufes att’ ben mcrtpoolten reifen $unftbefip auf ben 5luctionen 3U 2öien unb 31t 51mfterbam in alte 2Binbe gerftreute. S^ecpberger begann fofort bie Um?

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f ormung ber Supferftichfammlung nach beut 33artfd)*0hftem unb teilte innerhalb eines nationalen Rahmens altes, mie fdjon bemerft, in brei 0ectionen u. f m. Ueber neuere Ereigniffe ift §u bemerfen, baß nad) bem im griihlinge 1847 erfolgten 21b* leben meilanb beS £)urd)laud)tigften Iperrn Ertr5<>gS $arl, trelcfjer burd) feine thatfräftige Unterftii^ung in Sahrheit ber eigentliche Sfteubegrünber ber Albertina geworben mar, fein ältefter 0oßn als Ehef beS fyotyn Kaufes folgte, ber burch* lau^tigfte gelbmarfdjali Ertwg Wibrecht, ber gefeierte 0ieger oon Eufto^a, ber nun feinerfeitS in munificenter Seife fort« fährt, mit Eemährung ausgiebiger Eelbmittel baS bemußte ^nftitut feiner jdjönen unb allgemein nü^lidjen Söeftimmung §u erhalten. 3a*)re 184:8 brot)ten bem erträglichen ^ßalafte fomie bem ganzen ^Buvggebäubecomple^e bie allbelannten Ee« fahren. 1866 mürbe ein großer £he^ ber erträglichen Shtnft* fachen unb fonftiger 0dhä^e, in golge broljenber Untömmli^ feiten in Sien, mie fefjon früher einmal, nad) Ungarn geflüchtet (geftung Ofen), Söalb nach SRiitffunft all ber Aachen begann auf ber Albertina bie Einführung ber fchon ermähnten $affc* partoutS. äftit bem galjre 1873 fommt bie ältere Eefd)id)te ber Albertina §um Slbfchluß, meil feit jener 3eit feine marfanten Ereigniffe §u Bezeichnen finb. ES ift $um 0d)luffe §u bemerlen, baß eine bebeutenbe, beiläufig 50.000 ^Öänbe umfaffenbe 23ibtio* thef einen integrirenben 23eftanbthei( ber Albertina bilbet, fomie eine äußerft merthöoüe Eollection oon Sanbfarten unb Plänen, in ber 3t öon 23.000 bis 24.000 0tücfen, oorhanben ift.

ff. f. ^ofbiicfybritcteret Carl fromme äüicn.

Ä J. $ofbud(jt>rucferei (Earl gromme in SCBien.